Pflegekontrollbesuche nach § 37.3 SGB XI: Ein genauer Blick
Was sind Pflegekontrollbesuche?
Pflegekontrollbesuche, auch Beratungsbesuche genannt, sind gesetzlich vorgeschriebene Besuche durch eine Pflegefachkraft bei Pflegebedürftigen, die Pflegegeld beziehen und zu Hause von Angehörigen oder anderen Personen gepflegt werden. Sie sind im § 37 Absatz 3 des Elften Buches des Sozialgesetzbuches (SGB XI) verankert.
Ziel dieser Besuche ist es:
- Qualitätssicherung: sicherzustellen, dass die Pflegebedürftigen eine angemessene und fachgerechte Pflege erhalten.
- Beratung: Pflegepersonen und Pflegebedürftige in Fragen der Pflege zu beraten und zu unterstützen.
- Risikominimierung: mögliche Risiken für die Gesundheit und das Wohlbefinden des Pflegebedürftigen zu erkennen und zu minimieren.
Wer führt die Pflegekontrollbesuche durch?
Die Pflegekontrollbesuche werden in der Regel von ambulanten Pflegediensten durchgeführt. Diese Dienste sind dafür qualifiziert, die Pflegebedürftigkeit zu beurteilen und die Pflege zu beraten.
Wie oft finden die Pflegekontrollbesuche statt?
Die Häufigkeit der Pflegekontrollbesuche richtet sich nach dem Pflegegrad und dem individuellen Pflegebedarf. In der Regel finden sie einmal pro Klaenderhalbjahr statt. Bei den Pflegegraden vier und fünf einmal pro Quartal.
Was passiert bei einem Pflegekontrollbesuch?
Während des Besuchs nimmt die Pflegefachkraft Kontakt mit dem Pflegebedürftigen und der Pflegeperson auf. Sie bespricht die aktuelle Pflegesituation, beantwortet Fragen und gibt gegebenenfalls Hinweise zur Verbesserung der Pflege. Dabei werden auch die Wohnverhältnisse und die Hilfsmittel überprüft.
Mögliche Inhalte eines Pflegekontrollbesuchs:
- Gesundheitliche Zustand: Überprüfung der Vitalfunktionen, Wundversorgung, Medikamentengabe
- Pflegemaßnahmen: Einschätzung der Durchführung der Pflegemaßnahmen durch die Pflegeperson
- Wohnumfeld: Überprüfung der Sicherheit und der Eignung der Wohnung für die Pflege
- Hilfsmittel: Beratung zur Auswahl und zum Einsatz von Hilfsmitteln
- Soziale Situation: Erhebung des sozialen Umfelds und der Belastungen der Pflegeperson
Warum sind Pflegekontrollbesuche wichtig?
- Sicherheit: Sie tragen dazu bei, die Sicherheit der Pflegebedürftigen zu gewährleisten und Risiken zu minimieren.
- Qualität: Sie sichern die Qualität der Pflege und stellen sicher, dass die Pflegebedürftigen die notwendige Unterstützung erhalten.
- Entlastung: Sie entlasten die Pflegepersonen, indem sie ihnen fachliche Beratung und Unterstützung bieten.
- Rechtliche Grundlage: Sie sind gesetzlich vorgeschrieben und dienen der Überprüfung der Pflegebedürftigkeit.
Was passiert, wenn die Pflege nicht ausreichend ist?
Sollte die Pflege bei einem Kontrollbesuch als unzureichend bewertet werden, wird die Pflegefachkraft gemeinsam mit der Pflegeperson nach Lösungen suchen. In schweren Fällen kann es auch zu einer Überprüfung des Pflegegrads oder einer Anpassung der Pflegeleistungen kommen.
Pflegekontrollbesuche sind ein wichtiger Bestandteil der Pflegeversicherung und dienen dazu, die Qualität der Pflege zu sichern und die Lebensqualität der Pflegebedürftigen zu verbessern.
Haben Sie weitere Fragen zu den Pflegekontrollbesuchen?
Gerne stehe ich Ihnen zur Verfügung.